Britische Besetzung Islands

Britische Invasionsziele in Island (in Blau mögliche Luftlandeplätze, in Rot Häfen)

Die Britische Besetzung Islands während des Zweiten Weltkriegs erfolgte durch die Royal Navy und die Royal Marines am 10. Mai 1940. Die Invasion unter dem Decknamen Operation Fork wurde am 6. Mai beschlossen, da die britische Regierung befürchtete, dass die für die Luft- und Seeüberwachung des Nordatlantiks wichtige Insel ebenfalls von den Deutschen besetzt werden könnte, die die neutralen Staaten Norwegen und Dänemark, mit dem Island damals in Personalunion verbunden war, besetzt hatten.[1]:33 Die deutsche Kriegsmarine befasste sich tatsächlich erst kurz nach der britischen Besetzung unter der Bezeichnung Unternehmen Ikarus mit Plänen zu einer Besetzung Islands, die allerdings wegen der unlösbaren Nachschubprobleme verworfen wurden. Die isländische Regierung protestierte gegen die britische Besetzung mit der Begründung, dass ihre Neutralität und ihre Unabhängigkeit offenkundig verletzt worden seien.

Zu Beginn des Krieges führte Großbritannien strenge Exportkontrollen für isländische Waren ein, wodurch profitable Lieferungen nach Deutschland im Rahmen der Seeblockade verhindert wurden. Das Vereinigte Königreich bot Island Hilfe an und bemühte sich um Zusammenarbeit, doch Reykjavík lehnte ab und bekräftigte seine Neutralität. Die deutsche diplomatische Präsenz in Island (Generalkonsul Werner Gerlach) sowie die strategische Bedeutung der Insel alarmierten die britische Regierung.

  1. Solrun B. Jensdottir Hardarson: The 'Republic of Iceland' 1940-44; Anglo-American Attitudes and Influences. In: Journal of Contemporary History. Band 9, Nr. 4, Oktober 1974, JSTOR:260290.

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